Ort | München |
---|---|
Fläche | BGF 6.113m2 |
Nutzung | Wohnen, Supermarkt, Cafe |
Wohneinheiten | 42 |
Bauherr | Bayerische Landesbrandversicherung AG |
Landschaft | Kronenbitter Landschaftsarchitekten |
Tragwerk | BPR Dr. Schäpertöns + Partner |
Gebäudetechnik | Ingenieurbüro Spiegl |
ELT | Raible+Partner GmbH & Co. KG |
Brandschutz | K33 Brandschutz |
Bauphysik | Imakum GmbH |
Leistungsphasen | 1-5 |
Status | fertiggestellt |
Datum | 2021 |
Auszeichnung | Ehrenpreis für Guten Wohnungsbau 2023 |
Publikation | BAUWELT - 05/2022 |
Mitarbeit | Ina-Maria Schmidbauer, Patrick von Ridder, Peter Scheller, Charlotte Meyer, Veronika Groß, Ruth Auffarth, Michael Gsell |
Das Grundstück befindet sich an einer Ecke zwischen städtischer Blockrandbebauung und einem Ensemble in offener Bauweise aus den 1970er Jahren. Als Ersatz für einen bestehenden zweigeschossigen Baukörper mit Ladennutzung soll ein städtisches Haus entstehen, das einen größeren Einzelhandel und in den oberen Geschossen Wohnungen beherbergt.
Der Entwurf lässt einen Platz an der Straßenecke frei, baut mit einem fünfgeschossigen Körper an den zurückversetzten Bestand an und staffelt sich über vier bzw. fünf Geschosse weiter zu einem siebengeschossigen Hochpunkt entlang der Zaubzerstrasse hoch.
Anstelle des bestehenden Parkplatzes (Ecke Zaubzer-/ Stuckstraße) entsteht ein kleiner Platz mit einer öffentlichen Terrasse für das Café. Der Supermarkt orientiert sich nach Süden zur Zaubzerstrasse und wird auch von dort betreten. Am Platz findet sich ein Cafe/Backshop. Der Zugang zu den Wohnungen ist im Inneren des Quartiers angeordnet, unabhängig vom Supermarkt. Die Wohnerschließung folgt damit der Logik der ganzen Anlage die immer von Innen entlang der Durchgänge erschlossen wird.
Mit dem Ost-/West-orientierten Hochpunkt an der Zaubzerstrasse wird die bestehende Typologie der in den Innenhof ragenden, raumbildenden Querriegel aufgenommen. Durch die Staffelung des Obergeschosses hält der Baukörper die im Straßenverlauf gängige Geschossigkeit ein. Das neue Gebäude vermittelt zwischen den zwei Welten des Blocks und der aufgelösten Bebauung der Siedlung. Dabei entstehen differenzierte Freiräume die jeweils auf die Nutzung und den Kontext reagieren.
Im Erd-/Untergeschoß befindet sich ein Supermarkt und in den sechs Obergeschoßen sind 42 sehr unterschiedliche Wohnungen angeordnet, vom Appartement bis hin zur Maisonette-Wohnung. Ein gemeinsames Treppenhaus erschließt das ganze Gebäude; zusätzlich werden die Wohnungen im Westen über einen Laubengang angebunden. Auf den Dächern finden sich Dachterrassen und einige der Maisonetten haben großzügige zweigeschossige Räume. Die Wohnqualität aller Wohnungen ist sehr hoch. Insgesamt gibt es ein breites Spektrum an Wohnungen vom kleinen Appartement bis zur großen Familienwohnung. Da der Bauherr auch Bestandshalter ist werden alle Wohnungen vermietet.
Das Gebäude ist als Mauerwerksbau aus Dämmziegeln konstruiert - mit einer hochwertigen Fassade aus Stahlbetonfertigteilen im Erdgeschoß. Es werden großzügige Einblicke in die Erdgeschossräume des Supermarkts geboten und über einen Luftraum zusätzlich auch in die Verkaufsräume im Untergeschoß.
Der öffentliche Sockel spricht eine robuste aber ruhige Sprache: mit großen Öffnungen, diesen zugeordneten Vordächern und gefügten profilierten Betonfertigteilen. Die Fassade der Obergeschoße ist mit Vor– und Rücksprüngen fein profiliert. Unterschiedliche Elemente - metallverkleidete Brüstungen, vertikale Bänder und zwei Fensterformate - bilden eine abwechslungsreiche Komposition, bisweilen mit Brüchen. Die Profilierung und Ordnung bezieht sich auf die Beton Brut-Nachbarschaft und interpretiert diese zu einem dem Kontext verpflichteten aber doch eigenständigen Haus im Gefüge.
PUBLIKATIONEN
Bauwelt, 05/2022: "Der Wohnraumvermittler", Hier geht es zum Download des Artikels.
afasia, 02/2023: Hier geht es zum Beitrag.