Ort | München Obergiesing |
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Fläche | GF 15.551 m2 |
Nutzung | Wohnen, Pastorale Nutzung, Kita, Hort, Gewerbe |
Wohneinheiten | 62 |
Auslober | Kath. Siedlungswerk München GmbH |
Landschaft | grabner huber lipp landschaftsarchitekten und stadtplaner partnerschaft mbb |
Visualisierung | Architektur Visualisierung Nadine Kuhn |
Datum | 2021 |
Mitarbeit | Patrick von Ridder, Peter Scheller, Liesa-Marie Hugler, Cornelia Laule, Hojun Noh, Teresa Kunkel, Laura Eberhardt |
STADTRAUM
Der Perimeter wird geprägt durch die Dominante der Kirche. Das kraftvolle Eingangsportal schafft, zusammen mit dem steinernen Turm, ein prägnantes Zeichen des Zusammenkommens. Anders als es der westlich anschließende Block vermuten lässt, wird auf dem Baufeld die von Theodor Fischer hier vorgesehene geschlossene Bauweise freier interpretiert. Die verschieden entlang der Warngauer Straße stehenden Bausteine schaffen trotz der offenen Stellung einen Straßenraum und geben Blicke in das gefasste Innen der grünen Höfe frei. Durch die neuen Stadtbausteine wird der Stadtraum baulich gestärkt. Das entstehende Geviert schafft, zusammen mit der Kirche und den Gebäuden des Pfarrhofs, ein vertraut wirkendes Ensemble.Das Gebäude im Westen tritt zur Kirche hin als ein Haus in Erscheinung, das im Erdgeschoss - ergänzend zum Kircheneingang - die neue Adresse der pastoralen Nutzungen schafft und gleichzeitig eine räumliche Vermittlung in den Garten liefert. Der Baustein positioniert sich folgerichtig zur Straße hin und schafft so einen definierten Stadtraum vor der Kirche. Südlich weicht die Bebauung etwas zurück und bietet dadurch den Erdgeschoßnutzungen ein angemessenes Vorfeld. Die Öffnung im Süden des Gevierts zeigt eine weitere Szene des Ankommens und der räumlichen Vermittlung in den grünen Hof. Der Raum bietet eine differenzierte Adressierung des Wohnens und liefert gleichzeitig die funktionalen Bedingungen einer angemessenen Anlieferung des Einzelhandels. Im westlichen Teil des Bausteins an der Warngauer Straße fügen sich gewerbliche Nutzungen und Arztpraxen zu einer eigenen Adresse. Selbstständig organisieren sich die Kindertagesstätte und die besonderen Wohnformen in die ruhige Innenlage des Hofes in Mitten der für die Kita vorgesehenen großzügigen Freiflächen.
GESTALTUNG
Die neuen farbig verputzten Häuser erzeugen eine heitere und vertraute Stimmung. Der umlaufende Sockel mit seinem je nach Nutzung unterschiedlich tief ausgebildeten Vordach schafft eine stabile Basis und wiedererkennbare, wertige Fassung des erdgeschossigen Straßenraums. Die südwestlich orientierte zurückgesetzte Schicht der Balkone schafft Tiefe und bringt die Qualität der großen in die dahinterliegenden Wohnungen. Durch einen höheren Anteil geschlossener Fassadenelemente in den unteren Wohngeschossenen wird die Fassade des südwestlichen Bausteins gegliedert und schaffen mit den zusätzlich eingezogenen Freibereiche die für eine Wohnnutzung notwendige Privatheit. Die Fassaden der Häuser, welche näher an den Straßenraum herantreten, sind als Lochfassaden konzipiert, die durch Rücksprünge in der Ebene der Fenster und Loggien eine vertikale Gliederung erhalten.