Ort | Freising |
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Bauherr | OHG Transgourmet GmbH & Co. |
Mit | Generalplanung: Thiele, Linnenberg Planungsgesellschaft mbH |
Status | in Planung |
Datum | 2016 |
Mitarbeit | Ina-Maria Schmidbauer, Patrick von Ridder, Peter Scheller, Ruth Auffarth, Veronika Groß, Stephen Bushell |
Das Grundstück liegt im Südosten der Stadt Freising nördlich der Bundesautobahn A 92. Diese ist über einen ca. 2m hohen Erdwall vom Grundstück getrennt. Der internationale Flughafen München liegt südlich in einer Entfernung von ca. 3 km. Erschlossen wird das Grundstück im Nordosten über den Südring (FS 45). Das Logistikzentrum ist ein funktionales Bauwerk mit einer Länge von ca. 250 m, einer Breite von ca. 90 m und einer einheitlichen Traufhöhe von 16,25 m. Die An- und Auslieferung der verschiedenen Waren erfolgen überwiegend an den Längsfassaden die sich nach Nordwesten und Südosten orientieren.
Die Fassade des Logistikzentrums leistet einen wesentlichen Beitrag zur Maßstäblichkeit und architektonischen Qualität des Gebäudes. Die Dynamik, welche die Nutzung mit den an- und ausliefernden Lastwägen die das Gebäude besuchen, vermittelt, wird in ein entsprechendes Fassadenkonzept übersetzt. Das Haus erhält ein umhüllendes Kleid aus weißen, horizontalen, 60 cm breiten Metallbändern. An den Querfassaden bleibt die Fassade geschlossen. Die Ausnahme bildet der Haupteingang.
An den beiden langen Gebäudeseiten schwingt die Fassade im Bereich oberhalb der Ladezonen gleich einem perforierten Vorhang nach außen. An- und Auslieferung erhalten so mit dieser ausladenden Geste eine überdeckte Zone. Durch das Anheben bekommt die Fassade einen signifikanten Schwung und die Lamellen öffnen sich gleich Maschen in ansteigendem Masse, von der geschlossenen Traufe bis zum offenen Saum an der unteren Kante.
Die Transparenz die sich so einstellt verleiht dem großmaßstäblichen Gebäude eine wohltuende Leichtigkeit.
Durch die variierenden Öffnungsgrade der Fassade stellt sich das Gebäude in der Wahrnehmung abhängig vom Standort unterschiedlich dar. Dieser Effekt ist bei der Dimension des Bauwerks vorteilhaft. Das Licht- und Schattenspiel das sich in der Fassade und zwischen Fassade und der massiven Außenwand einstellt bringt zusätzlich Tiefe und Abwechslung in die Erscheinung.
Die geschlossenen Fassadenflächen greifen um die Gebäudeecke und bilden dadurch eine kraftvoll wirkende Wand aus; in Kontrast dazu wird die Geste der Leichtigkeit des Anhebens und Öffnens gestärkt.
Der Sockel des Gebäudes der im Bereich der geschwungenen Fassade zum Vorschein tritt wird aus Sichtbetonpaneelen hergestellt. Die Sektionaltore für An- und Auslieferung, sowie der Eingangsbereich erhalten eine rote Farbgebung und folgen damit der Corporate Identity von Transgourmet. Die sichtbaren Wandflächen und Fensterprofile oberhalb der Sockelzone erhalten eine einheitliche graue Farbgebung und bilden den Hintergrund des weißen Lamellenkleides.
Auf der verzinkten Stahlunterkonstruktion, die in der Stahlbetontragstruktur der Halle verankert wird, werden Blechbänder in Wellenform gelegt. Wellenberge und Wellentäler wechseln sich vertikal ab. Dadurch entsteht das Fassadenbild eines großen Streckmetallkleides. Die Stichhöhe der Maschen variiert von der geschlossenen Dachkante aus bis zur Traufe. (von 10 cm bis 45 cm). Damit ergibt sich im Attikabereich eine sehr präzise, geschlossene Gebäudekante und im Bereich der Fensterebene (1. OG) der Büro- und Personalräume Maschendimensionen die den nötigen Durchblick ermöglichen sowie die geforderte Belichtung gewährleisten..
Die Unterkonstruktion wird an den Stahlbeton Stützen der Tragstruktur der Halle oberhalb der Sockelzone befestigt. Die Konstruktion selbst ist somit frei auskragend und stützenfrei. Die Lamellenhaut legt sich aus beidseitig weiß pulverbeschichteten Blechbändern über die Konsolstruktur.