Ort | München |
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Fläche | BGF 861 m2 |
Bauherr | Reitschule Gastronomie GmbH |
Licht | Markus Widmann Design |
Mit | Stefan Diez und Thonet, Porzellanmanufaktur Nymphenburg |
Leistungsphasen | 1 - 8 |
Status | Fertigstellung 10/2009 |
Datum | 2009 |
Auszeichnung | Knauf Diamant Award, Sonderpreis Ästhetik |
Publikation | SATELLITE VOICES - 19.05.2011, ARCHITEKTOUREN 2010, DETAIL Ausgabe 4 / 2010, GALA Ausgabe Nr. 6 - 2010, Frankenberger Zeitung - 08.01.2010, ZEIT Magazin Ausgabe Nr. 51 - 2009 |
Mitarbeit | Ina-Maria Schmidbauer, Patrick von Ridder, Peter Scheller, Jakob Haaf, Georg Räss, Levin Stadler |
Die Universitäts-Reitschule wurde 1927 eröffnet. Eine Reithalle mit darunter liegenden Stallungen und einem Lokal von dem aus man in die Reithalle sehen kann. Das ist neben der Lage zwischen Stadt und Englischem Garten das Besondere des Ortes. Nach der Generalsanierung des denkmalgeschützten Gebäudes wird das Lokal komplett neu eingerichtet. Decken und Bodenbeläge, die Bar, sowie alle Einbauten und Möbel werden neu gestaltet.
Die Institution Reitschule wird neu interpretiert. Bekannte Typologien und Atmosphären wie das Kaffeehaus, der Salon, die Orangerie, die Kassettendecke, der Trinkbrunnen, der Bugholzstuhl, der Bistrotisch werden aufgegriffen und bearbeitet. Die Auseinandersetzung mit der etwas groben, vormodernen Architektur des Gebäudes führt zu einer charakteristischen Robustheit der Einbauten und Möbel. Dazu bilden feine Elemente einen reizvollen Kontrast: hinterleuchtete Reliefs, Lüster aus Porzellan, eine Tapete des italienischen Illustrators Piero Fornasetti, Glasobjekte und der frei stehenden Trinkbrunnen in der Orangerie.
Angesichts der vielfältigen räumlichen Qualitäten und der Größe des Lokals wurde dieses in unterschiedliche Bereiche gegliedert, die alle eigene Ausprägungen haben: den Salon, das Kaffee, die Nischen, die Bar, das Restaurant und die Orangerie mit ihrer jeweils ganz eigenen Atmosphäre. Den Zusammenhalt schafft der durchgehende, helle Terrazzo-Boden. Als wesentliche räumliche Veränderung wird der neue Bereich der Orangerie zum Lokal geöffnet. Die Reithalle ist nun sehr viel deutlicher vom Lokal umlagert und Sichtbezüge sind hinzugekommen.
Große Spiegel verbinden die Räume und erweitern sie. Jeder dieser Spiegel ist unterschiedlich gefärbt, in bronze, grün und grau – je nach Stimmung des Ortes. Die Materialien sind reduziert: Stein, Holz, Leder, Stahl und Glas. In Zusammenarbiet mit Thonet und dem Designer Stefan Diez wurde der von ihm entworfenen 404 als Salonstuhl mit Polsterung adapiert. Die Lüster wurden in Zusammenarbeit mit Markus Widmann und mit der Porzellanmanufaktur Nymphenburg speziell für die Reitschule entwickelt.